Zu diesen Herausforderungen zählen nicht nur die Erhaltung und Bewahrung von Kunstschätzen und jahrhundertealter Bausubstanz, sondern auch der vorbeugende Brandschutz und die barrierefreie Nutzung von historischen Gebäuden. Aufgaben, die sich im "Karlsjahr 2014" angesichts der großen Besucherströme im Krönungssaal des Aachener Rathauses wie kaum in einem Jahr stellen. Im Krönungssaal findet die flächenmäßig größte Ausstellung anlässlich des 1200. Todesjahres Karls des Großen statt. Mitte August wurde der 100000ste Besucher begrüßt. Barrierefreiheit ohne dabei Brandschutzanforderungen zu vernachlässigen, waren darum geforderte Standards, als die rückwärtige zweiflügelige Türanlage des Saales mit ihrer historischen Türsubstanz modernisiert wurde. Dementsprechend müssen die Türflügel nach jedem Passieren sicher schließen. Um nicht überlastet zu werden, darf die Tür im täglichen Betrieb zum Verlassen des Krönungssaales nur auf kontrollierte Weise, d.h. auf Anforderung, genutzt werden. Im Gefahrenfall muss sie jedoch von jedem in Fluchtrichtung sicher passierbar sein. Deshalb war eine Vernetzung des Rettungswegsicherungssystems der Tür, ihrer Feststellanlage, des Gebäudemanagementsystems und der zentralen Brandmeldeanlage des Rathauses erforderlich. Ein ganzes Paket von Anforderungen, die GEZE mit einer abgestimmten Systemlösung realisiert hat: Dafür wurde die schwere Kupfertür zerlegt und in neuer Teilung wieder zusammengebaut. Die multiple Funktionalität konnte somit auf dezente Weise in den Türblättern und einem neu geschaffenen Oberlicht untergebracht werden. Das Rettungswegsicherungssystem wurde in eine Stele im Design der Kupfertür integriert.
Wenn es um Sicherheits- und Brandschutzfunktionen geht, müssen Türen in denkmalgeschützten Gebäuden denselben bauaufsichtlich geforderten Bestimmungen genügen wie in Neubauten. Zum Beispiel im Turmtreppenhaus der Schlosskirche zu Wittenberg, eine UNESCO-Welterbestätte, an deren Tür der Mönch Martin Luther im Jahr 1517 mit seinem Thesenanschlag den Beginn der Reformation einläutete. Darum mussten im Treppenhaus ein schneller Rauch- und Wärmeabzug für den Brandfall und ein abgesicherter Fluchtweg geschaffen werden. Zur problemlosen Nutzung des Flucht- und Rettungswegs musste sichergestellt werden, dass das Treppenhaus im Brandfall rauchfrei bleibt. Zudem war aus Versicherungsgründen eine stets verriegelte Turmtür gefordert, an welcher jede missbräuchliche Nutzung an die Einbruchmeldeanlage gemeldet wird. Auch diese Anforderungen wurden mit einer intelligenten Kombination aus moderner Rauch- und Wärmeabzugs-, Tür- und Schlosstechnik von GEZE realisiert, die die Kirche schon jetzt für die Besucherströme zum 500. Jahrestag des Thesenanschlags im "Lutherjahr 2017" rüstet.