Lieferanten beteiligen sich immer öfter an einer Vielzahl von Vergabeverfahren und weisen für jeden Auftrag erneut ihre Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit nach. Die Unternehmensberatung BearingPoint schätzt, dass pro manuell durchgeführten Eignungsnachweis den einkaufenden Unternehmen durchschnittliche Kosten zwischen 150 und 250 Euro entstehen, die durch eine automatisierte Präqualifizierung jetzt weitgehend eingespart werden können.
Die eSourcing-Plattform www.myFUTURA.com des auf Beschaffungslösungen spezialisierten Wiesbadener Softwarehauses FUTURA Solutions GmbH bietet seit dem ersten August 2007 mit dem neuen Bereich Präqualifizierung Unternehmen wertvolle Hilfestellung für die Recherche, Auswahl und Qualitätskontrolle von Lieferanten an. Umgekehrt eröffnet sich für Zulieferer-Unternehmen die Chance, über myFUTURA neue Kundenkreise zu erschließen. Ab sofort können alle auf der Plattform freigeschalteten Firmen die neuen Funktionalitäten nutzen. Hubert Schröder, Vertriebs- und Marketingleiter bei FUTURA Solutions, erläutert: „Wir verfolgen das Prinzip, sämtliche Innovationen an der Plattform allen Kunden und Partnern gleichermaßen zur Verfügung zu stellen.“
Jedes Unternehmen kann mit dem neuen Bereich in myFUTURA jetzt sowohl aktiv als auch passiv interessante Lieferanten automatisiert präqualifizieren: Zum einen steht dem geschlossenen Nutzerkreis ein rund 40.000 Einträge umfassender und nach diversen Warengruppen gegliederter Lieferantenkatalog zur Verfügung. Wer dort fündig wird, kann gleich einen Präqualifizierungs-Prozess mit Hilfe standardisierter online-Fragebögen anstoßen.
Zum anderen bietet der neue Bereich des Application-Service-Providing-(ASP)-Systems myFUTURA die Option, potentielle Interessenten, die sich auf den Webseiten der beteiligten Unternehmen allgemein oder für bestimmte Ausschreibungen bewerben, den Zugriff auf die Präqualifizierungsfragebögen zu ermöglichen und diese nach vorgegeben Kriterien auch automatisiert auszuwerten. Technischer Hintergrund: FUTURA Solutions bindet auf Wunsch seine neuen Präqualifizierungs-Dienste in die entsprechenden Internet-Auftritte der beteiligten Firmen ein. Die Unternehmen wiederum erweitern ihren eigenen Lieferantenpool in myFUTURA um neue geeignete Kandidaten, denn zusätzliche (präqualifizierte) Lieferanten beleben das Geschäft.
Portal-Integration
Bei RWE wurden die Präqualifikations-Dienste von myFUTURA in das eigene Firmenportal integriert. Dafür haben die Wiesbadener u.a. eine Verbindung zwischen ihrer Beschaffungs-Plattform und den Internet-Seiten für den Einkauf programmiert. „Lieferanten, die sich beim Energie-Konzern für eine bestimmte Warengruppe bewerben, bekommen damit automatisch von myFUTURA aus den Zugriff auf die entsprechenden Präqualifizierungs-Fragebögen.“, erläutert der Experte.
Anschließend stehen die ausgefüllten online-Fragebögen oder -Angebote wieder über myFUTURA dem Einkauf zur Verfügung. Selbstverständlich kann der Energiekonzern auch den umfassenden myFUTURA-Lieferantenkatalog zur Recherche nutzen. Dort besteht vor allem die Möglichkeit, neue Lieferanten zu finden, die evtl. das gleiche Produkt im Portfolio haben und eine bessere Leistung oder einen günstigeren Preis bieten.
Schröder: „RWE ist auf seinen eigenen Internet-Seiten den Weg gegangen, interessierten Lieferanten, die bislang noch keinen Kontakt zum Unternehmen hatten, die Möglichkeit zu geben, sich für bestimmte Warengruppen zu bewerben“. Um beispielsweise Gas- und Wasser-Versorgungsleitungen im Verteilungsnetzwerk zu erstellen, müssen die Bewerber spezielle Schulungen und Zertifikate nachweisen. Dafür hält die Beschaffungs-Plattform myFUTURA zwei grundlegende Formulare bereit: Um als Lieferant zugelassen zu werden, müssen sich die Interessenten präqualifizieren und damit bestimmte Mindestbedingungen erfüllen.
Marktplatz-Philosophie
Das System myFUTURA ist heute eine etablierte eSourcing-Plattform für das Beschaffungswesen und steht einem geschlossenen Nutzerkreis zur Verfügung. Die von den Firmen gewählten Lieferanten haben bereits heute die Möglichkeit, öffentlich sichtbar zu werden. Die Zukunft jedoch gehört der offenen Marktplatz-Philosophie, ist man bei den Wiesbadenern überzeugt. Ausschreibungen sollen mittelfristig auch unabhängig von den Internet-Seiten einzelner Unternehmen auf der Plattform myFUTURA veröffentlicht werden und potentielle Lieferanten die Möglichkeit erhalten, ihr Angebot direkt einzustellen.