Das neue Programm startet zu einer Zeit, in der Kliniken weltweit mit steigenden Kosten für klinikbedingte Infektionen und neu entstehenden Pandemierisiken zu kämpfen haben. 7% der Patienten in Kliniken der westlichen Welt und 10% der Klinikpatienten in den Entwicklungsländern ziehen sich während ihrer Behandlung eine weitere Infektion zu. Tausende Menschen sterben weltweit an solchen Infektionen und verursachen Milliardenkosten.
In dem neuen Programm arbeitet DNV GL mit den Kliniken daran, ihre Stärken zu verstehen, Sicherheitsmängel zu identifizieren und aktuelle Prozesse zu verbessern. So sollen Infektionsrisiken effektiver und umfassender reduziert und die Patienten- und Mitarbeitersicherheit erhöht werden.
„Das MIR Programm von DNV GL befähigt das Klinikpersonal dazu, notwendige Veränderungen im Rahmen einer umfassenden Risikobewertung umzusetzen. So erhalten die Kliniken Hilfsmittel und institutionelle Unterstützung für die Bekämpfung von Sicherheitsmängeln. MIR motiviert das gesamte Kliniksystem, Schadenspotenziale zu identifizieren und zu verringern, bestehende Prozesse umzuwandeln, Ressourcen effizienter einzusetzen und ein sicheres Gesundheitssystem zu bewahren“, beschreibt Stephen McAdam, Global Technical Director für Healthcare bei DNV GL, den Kern der Initiative.
Die drei Säulen von MIR
Der MIR Zertifizierungsstandard stützt sich auf drei Säulen:
- 1. Ein proaktiver Sicherheitsansatz
- 2. Die Entwicklung einer transparenten und verantwortungsvollen Sicherheitskultur
- 3. Die Einbeziehung des gesamten Personals auf dem Weg zu einem systemgesteuerten Sicherheitsansatz
Die ersten Kliniken wurden bereits zertifiziert
Die ersten beiden Kliniken weltweit, die die Zertifizierung zum MIR-Kompetenzzentrum erhalten haben, sind die amerikanischen Kliniken „Sentara Leigh“ und „Sentara Virginia Beach General Hospital“ in Virginia.
Seit der Fokussierung auf die Untersuchung und Verbesserung der Standards und Prozesse zur Verhinderung von Infektionsrisiken konnte das Sentara Virginia Beach General die Zahl der MRSA Infektionen um 67% reduzieren. Im Jahr 2014 gab es bisher nur eine Infektion.
„Der Prozess hat uns dabei geholfen, unser Risikomanagement besser zu steuern und das gesamte Kliniksystem einzubeziehen. So konnten wir verhärtete Strukturen aufbrechen und den Informationsaustausch zwischen den Abteilungen stärken. Wir hatten auch früher Risikomanagementstandards, aber jetzt haben wir eine Sicherheitskultur, die die Bekämpfung von Infektionsrisiken zu einem untrennbaren Bestandteil unserer Arbeit gemacht hat“, beschreibt Scott Miller, M.D., Vice President of Medical Affairs am Sentara Leigh Hospital seine Erfahrung mit MIR.