Mit Überzeugungsarbeit zum Selbstläufer
Um seine Beschäftigen für das Projekt zu gewinnen, tauschte sich Reinert intensiv mit ihnen aus. „Zu Beginn mussten dicke Bretter gebohrt werden. Aber nachdem mein Team selbst die ersten positiven Effekte festgestellt hatte, wurde die Einführung des Arbeitsschutzmanagementsystems rasch zum Selbstläufer“, sagt er. Zu Beginn wird die gesamte Firma aufgeräumt und alte Gerätschaften sukzessiv getauscht. Bestehende Arbeitsabläufe und –prozesse wurden hinterfragt. „Der Satz ‚Das haben wir immer so gemacht‘ war schnell passé. Meine Beschäftigten hinterfragten selbst ihr eigenes Vorgehen und haben es anschließend sicherer gestaltet“, führt Reinert aus. Heute leben seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Arbeitssicherheit mit all ihren Facetten aktiv im Alltag. Das fällt auch den Kunden auf. „Viele Kunden loben unsere sichere Arbeitsweise sowie die Sauberkeit und Ordnung. Mehr noch: Die Kunden fragen mich, wie ich das Arbeitsschutzmanagementsystem eingeführt habe“, sagt Reinert. So wird der Diplom-Ingenieur zum Multiplikator für mehr Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.
Gütesiegelübergabe vor großem Publikum
Über seine Erfahrungen und die Wissensweitergabe an Dritte berichtet der Unternehmer auf dem BGHM-Thementag in Hamburg. Die Veranstaltung findet auf der Fachmesse „Arbeitsschutz Aktuell“ statt und richtet sich an die Verantwortlichen für den Arbeitsschutz im Betrieb. „Mit guten Beispiel vorangehen und darüber reden – das ist die Intention des Thementages. Mit Unternehmern, die von den positiven Auswirkungen für ihre Beschäftigten durch ‚Sicher mit System‘ berichten, motivieren am besten zur Nachahmung“, sagt Sönke Bock, alternierender Vorsitzender des Vorstandes der BGHM. Nachdem Patrick Reinert verschiedene Fragen des Publikums beantwortet hat, erfolgt die Übergabe der Gütesiegelurkunde „Sicher mit System“. Das Siegel kann er die kommenden drei Jahre u.a. für Auftragsbewerbungen nutzen. „Ich bin sicher, dass wir wieder an einer erneuten Begutachtung teilnehmen werden. Dann sind die Bretter viel dünner, die wir bohren müssen“, sagt er abschließend.